Desire – Sergio Herman

So liebe Freaks der Food- Literatur und alle kochenden Kollegen, heute hat kochbuch.tips und Tom´s Kochbuchblog etwas ganz besonderes für Euch……….

Ich denke, es ist wohl das momentan meistbegehrte Kochbuch überhaupt, die Auflage ist streng limitiert und komplett vergriffen, meines Wissens nach gab es genau 400 ! Stück in englischer Sprache und hier ist eines dieser 400 J !

 Geschrieben hat´s ein wahrer Magier der Küche, ein unbeschreiblich kreativer und innovativer Mensch, Patron des wohl einflussreichsten Restaurants der letzten Jahre in ganz Europa! Nur leider Gottes hat er sein eher unscheinbares „Outlet“ am 22.12.2013 geschlossen, ein Raunen ging durch die gastronomische Welt, in den Niederlanden hatte er in allen wichtigen Gazetten die Titelseite, als bekannt wurde, daß er schließt.

 Ich nehme an Ihr alle wisst mittlerweile von wem, bzw. von welchem Buch die Rede ist:

Es ist „Desire“ von Sergio Herman aus dem Oud Sluis.

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Es fällt nicht leicht ein solches, nun ja, sagen wir einmal „Lebenswerk“ zu besprechen, da es hierfür eigentlich keine passenden Adjektive gibt, sagen wir mal dieses Werk ist einfach unbeschreiblich, so wie es die vielen wunderbaren, kreativen Explosionen auf Sergio Hermans Tellern gewesen sind!

 Zum Buch:

Hermans vorliegendes Meisterwerk ist ein Zweiteiler, im ersten Teil genannt „Recifes“, finden wir Art Werkschau, mit den fünfundzwanzig phantastischen Kreationen seines letzten Jahres, inklusive seines letzten Menüs.

Alle Gerichte sind in Sequenzen als sogenanntes Quadriptych vom genialen Tony le Duc fotografisch auf Papier verewigt und über je zwei ausklappbare Doppelseiten verteilt.

Tony le Duc verzichtet bei seinen wunderbaren Fotos ganz bewusst auf eine Art Detailfokussierung, so kommt jedem Element auf dem Foto die gleiche Bedeutung wie auf dem Teller zu, alle Komponenten greifen ineinander wie kleine Zahnrädchen und ergeben so ein Gesamtkunstwerk!

Diese Art von Fotografie ist ähnlich genial wie es Hermans Gerichte sind, alles ist perfekt aufeinander abgestimmt.

Ihr werdet jetzt sicherlich denken, Gott was müssen das für geniale und umfangreiche Rezepte sein, an genau diesem Punkt werden wir eines besseren belehrt, Rezepte gibt es keine, (zuhause wären sie auf Grund der Zutaten und Techniken nicht realisierbar und Kollegen gibt  Herman so nichts zum „Abkupfern“), aber dafür gibt es tiefe und ehrliche Einblicke in die unglaublich kreative Seele Sergio Hermans. Jedes der Gerichte hat eine Art Entstehungsgeschichte, der jeder ein Zitat vorangestellt ist, welches in irgendeiner Art und Weise in einem Konnex zu dem Gericht steht.

Herman beschreibt zu jedem Gericht, wie es zu den Inspirationen dazu kam, was er mit dem jeweiligen Gericht ausdrücken möchte und welch immensem Druck er sich dabei ausgesetzt sah.

Die emotionale Art Hermans, das zu beschreiben, betört mehr als alle Rezepte die man in dieses Buch hätte packen können, es ist fesselnd und prägnant, es macht glücklich das lesen zu dürfen!

 Band zwei, „Stories“ erweckt den Eindruck eines „Tagebuchs“ und das soll auch so sein; die Verfasserin, Mara Grimm, ist eine langjährige Begleiterin Herman´s und hat ihn für dieses Tagebuch während seines letzten Jahres kontinuierlich begleitet und interviewt.

Es beschreibt auch das „Monster“ Oud Sluis, das seinen genialen Betreiber aufzufressen droht, es beschreibt den täglichen Kampf, es dokumentiert die harte Arbeit und die Angst zu versagen. Es zeigt die Verbindung zu seiner rechten und linken Hand (Nick Bril und Syrco Bakker) und erzählt vom Pflichtbewusstsein gegenüber den Gästen und seiner Familie.

Geschrieben ist es so wunderbar ehrlich und aufrichtig, das man meint Sergio Herman würde sein tiefstes innerstes vor uns ausbreiten, es ist wunderschön das alles zu lesen!

 Dieses Buch in Augenschein nehmen zu dürfen, die Haptik des Papiers zu spüren, das Layout, der Druck, die Schrift, alles trägt einen gewissen, naja sagen wir mal „Vintage“- Style, alles ist unglaublich stimmig und schön, eben wie die Gerichte Herman´s.

Mehr möchte ich an dieser Stelle zu diesem Buch nicht loswerden, ich glaube es ist alles gesagt!

 Fazit:

Für mich ist es das begehrenswerteste Buch des Jahres 2014 !

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