Die jüdische Küche

Hallo Ihr Genusshandwerker und Jäger des guten Geschmack, heute geht es um die jüdische Küche @ Toms Kochbuchblog. Wirklich sehr lange hab ich drauf gewartet, da es zu diesem Thema leider nur sehr wenig gute Literatur gibt.

Aber jetzt gibt es da eins!

Die jüdische Küche ist doch in erster Linie eine Weltküche, die von der Küche der Länder, in denen die Juden lebten und leben, beeinflusst wird. Sehr starken Einfluss nehmen natürlich auch die jüdischen Speisegesetze auf die sogenannte jüdische Küche.

Seit frühester Zeit sind Speisen ein wesentliches Element des jüdischen Kalenders. Die meisten jüdischen Feiertage sehen spezielle Gerichte vor, die in rituellen Zeremonien in die traditionellen Festmahle zu den jeweiligen Feiertagen eingebunden sind.

Aber auch dann, wenn sie kein eigentlicher Bestandteil eines feierlichen Rituals sind, gehören bestimmte Speisen doch zu den festen Bräuchen; so wird zu Chanukka traditionell Schmalzgebäck serviert, um an das Ölwunder zu erinnern.

Aber wie bereits eingehend beschrieben, so ist doch das wirklich interessante an der jüdischen Küche, wie sie sich im Lauf der Generationen an die Kultur und Traditionen der Länder angepasst hat.

Die Autorin Annabelle Schachmes nimmt uns mit auf eine spannende kulinarische Reise zwischen Tradition und Moderne. Sie zeigt uns auf wunderbare Weise die Verbindungen zwischen der Küche eines polnischen Juden der westlichen aschkenasischen Tradition und der eines nach Tunesien geflohenen sephardischen Juden mit spanischen Wurzeln. Hier spielen mündliche Überlieferungen, tradierte Werte und uralte Riten eine große Rolle. Es gibt kaum eine andere Religion, bei der Speisen und Getränke eine so große Rolle bei religiösen Festen und Bräuchen spielen.

Aber jetzt zum Inhalt:

  1. Gewürze, Eingelegtes & Würzmittel
  2. Vorspeisen
  3. Hauptgerichte
  4. Beilagen
  5. Suppen
  6. Street Food & New Yorker Delis
  7. Brot & Backwaren
  8. Desserts
  9. Jüdische Feiertage

Das Buch ist wahrlich eine kulinarische Weltreise, egal ob es die russischen Malossols (eingelegte Gurken), Sauerkraut, Pierogi, Piroschki, gefüllte Brikteig-Taschen, die berühmte Schakschuka oder Böreks sind, schon im Lauf der ersten beiden Kapitel spürt man das die Autorin hier Rezepte aus aller Herren Länder zusammen getragen hat.

Von New York nach Tel Aviv über Tunis und Krakau – Annabelle Schachmes hat mehr als 160 traditionelle und neu interpretierte Rezepte gesammelt.

So richtig spannend wird es dann bei den Hauptgerichten, die starten mit Gefilte Fisch, einem uralten jiddischen Klassiker; aber auch ein Goulasch, Pkaila oder Msoki (die beiden letzteren sind ebenfalls klassische jiddische Schmorgerichte), fehlen natürlich nicht. Aber in eines hab ich mich direkt verliebt, das wird mein #dasmussichausprobieren – Gericht aus diesem Buch: Tbit heißt es und ist eine eigentlich aus dem Irak stammende Sabbat-Spezialität, bei welcher ein ganzes Hähnchen über ca. 6 Stunden langsam auf Basmatireis „geschmort“ wird, es klingt unglaublich lecker!!!

Eins gibt´s noch: Die Hackbällchen mit Zitrone von Madame Bouskila, allein die Sauce klingt schon zum Niederknien gut!!!

Aber das war´s dann jetzt auch, mehr verrate ich nicht, nur soviel – ich hatte lange kein Kochbuch mehr in Händen, das mir von der ersten bis zur letzten Seite so viel Spaß gemacht hat!

Einfach nur Klasse – probiert Euch an der jüdischen Küche, Ihr werdet begeistert sein!

 

 

Steckbrief zum Buch:

 

Annabelle Schachmes

Die jüdische Küche

Copyright © by südwest-Verlag

Die jüdische Küche

eine kulinarische Reise zwischen

Tradition und Moderne

160 Rezepte

Südwest-Verlag

Gebunden, Pappband

384 Seiten, viele Fotos

ISBN 978-3-517-09521-9

€ 29,99

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