Maibock mit Bete und Schokolade

Hallo Ihr kochenden Chaoten, Gastro-Süchtigen und Kochbuch-Liebhaber da draußen !

Die „Bullen“ aus Salzburg sind wieder da, der Hangar-7 hat sich mehr als Eindrucksvoll mit einem Buch zurückgemeldet, von dem viele von Euch gedacht haben, „ob es die Serie wohl noch weiter gibt“? Ja, sie sind wieder da, zwar nicht mehr unter dem bewährten Titel „Kulinarische Überflieger“, wie es in der leider nicht mehr existenten Collection Rolf Heyne der Fall war, sondern jetzt (na endlich) im eigenen Verlag der Bulls unter dem Namen „Pantauro“.

Copyright (c) by 12Ender GmbH/ Pantauro-Verlag

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Die Weltköche zu Gast im Ikarus – Maibock mit Bete und SchokoladeAutor: Christoph Schulte, Fotos: Helge Kirchberger

Preis: 76,00 Euro (D-AT), 312 Seiten, ca. 320 Fotos

Erschienen ist es zwar schon Anfang November 2014, also vor rund dreieinhalb Monaten, aber ein solches Prachtstück der kulinarischen Literatur finde ich immer wieder vorstellenswert!

Und natürlich ebenso das grandiose kulinarische Konzept, welches Didi Mateschitz mit Eckart Witzigmann und Roland Trettl, ich glaube in 2003 mit dem „Ikarus“ ins Leben gerufen hat; etwas vergleichbares mit monatlich wechselnden Starköchen gibt es auf der ganzen Welt nicht! Und der Erfolg gibt ihnen mehr als recht!

Roland Trettl beschreitet mittlerweile andere Wege, aber das Ikarus hat mit Martin Klein einen würdigen „Neuen“ gefunden wie ich finde!

Jetzt aber zum Buch:

Wieder einmal ist es den Machern des Hangars mit Köchen wie Bart de Poorter, Paco Pérez, Magnus Ek, Ana Roš oder dem New Yorker

Copyright (c) by Pantauro-Verlag

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Matthew Lightner gelungen, ein Jahr voller kulinarischer Höhenflüge zu setzen.

Im Vorwort des „Großmeisters“ Eckart Witzigmann findet man eine unglaublich nachdenklich machende Phrase, welche ich hier gerne zitieren möchte, es ist ein tiefer Blick in die Grundfesten der Gastronomie: „Das Fine-Dining im Hangar-7 stellt eine absolute Spitze dar. Doch selbst die spitzeste Spitze ist ohne Basis und Mittelbau nicht denkbar. Und genau dort gibt es Anzeichen, die bedenklich stimmen. Über die Hälfte aller Koch-Lehrlinge brechen ihre Ausbildung wieder ab. Und selbst wenn alle durchhalten würden, wäre ihre Gesamtzahl zu niedrig!“

Das ist ein Problem, welches wir alle, die wir schon Jahrzehnte in der Gastronomie verbringen, viel zu lange außer acht gelassen haben! Die Quittung dafür bekommen wir jetzt mit dem riesigen Nachwuchsproblem auf dem Silbertablett serviert!

Sorry für diese „Ausschweifung“, daher jetzt wieder zurück zum Buch:

Das Konzept im Gegensatz zu den früheren „Überfliegern“ ist ein klein wenig geändert worden, die Haptik ist nach wie vor perfekt, es passt alles, dieses Konzept ist einfach unanfechtbar. Jedoch hat man bei Pantauro einige kleinere Änderungen in Sachen Layout vorgenommen. Es gibt nicht mehr nur ganzseitige Foodfotografie, sondern auch sehr viele phantastische kleine Schnappschüsse, die sich zu einem wunderbaren Gesamtkonzept zusammenfügen. Es wird sehr viel mit kleineren Zwischentexten und Zitaten gearbeitet, das macht alles noch sehr viel spannender und lesenswerter, man hat dem Ganzen einfach etwas die schnörkellose Geradlinigkeit genommen und das ist in meinen Augen aufs höchste gelungen.

Natürlich sind die Köche und ihre phantastischen Kreationen nach wie vor die Hauptdarsteller, aber eben etwas anders als zu Zeiten der „Kulinarischen Höhenflüge“, der Koch ist sehr viel mehr (auch durch die perfekte Fotografie) mit ins Buch eingebunden!

Zu den Kreationen werde ich hier wie immer nichts verraten, lasst Euch einfach überraschen, nur so viel, Maibock mit Bete und Schokolade von Rodolfo Guzmán ist eines der herausragendsten „Teller-Kunstwerke“, die ich bis jetzt gesehen habe!

Copyright (c) by Pantauro-Verlag

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Fazit:

Die früheren Überflieger sind dabei „Erwachsen“ zu werden; klassisch war und ist wunderschön, aber das vorliegende Werk mit seinem feinen Silberschnitt ist einen Schritt weiter in Richtung „Modern“ unterwegs, besonders erwähnenswert noch zum Schluß: Toll finde ich die Idee mit der wechselnden Haptik des Papieres, mal fein und Hochglanz, mal etwas „griffiger“ und matt!

Ein mehr als gelungenes Prachtstück der kulinarischen Literatur und eine perfekt inszenierte Fortsetzung der „Überflieger“!

Ich kann nur sagen, DANKE! Ihr Bullen, das es weitergeht !!

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