Hallo Ihr Buch-Gourmets und Gerne-Sterne-Fresser! Ich habe mal die Zeit gefunden in meiner „Bücherei“ etwas zu sortieren und dabei ist mir etwas ganz wunderbares in die Hände gefallen, es ist bereits in 2011 erschienen, aber aktuell und immer noch wunderschön! Es ist von einem ganz bewundernswerten Koch, einem, der meiner Meinung nach seiner Zeit sehr weit voraus war und ist!
Die Rede ist heute von einem der faszinierendsten Kochbücher der letzten Jahre, ein wahres „kulinarisches Spiel der Gegensätze“ in handwerklicher Perfektion!
Ein Buch von einem Koch, den seine „Küchenbrigade“ mehr als verehrte, als er nach einem sehr schweren (nicht selbst verschuldeten Unfall) für lange Zeit aus dem Rennen war, standen sie für Ihn ein, liefen für ihn einen 10 km-Lauf in T-Shirts auf denen stand „Für Hans“, sein Sous Chef führte die Küche ganz in seinem Stil weiter, die Brigade „lebte“ das Credo des „Kochens in Kontrasten“ dieses phantastischen Kochs und Menschen weiter! Das sagt wohl alles über………
Hans Horberth aus !
Ich glaube zu wissen, das es nur sehr wenige Köche in diesem Bereich der Sterne-Gastronomie gibt, die einen solchen Grad an Loyalität bei Ihren Mitarbeitern genießen! Respekt ja, aber Loyalität ist etwas ganz anderes!
Geboren in Mainz, absolvierte er Stationen wie den Deidesheimer Hof, Helmut Thieltges in Dreis, den Binshof in Speyer, den Jagdhof Glashütte in Bad Laasphe, wo er seinen ersten Stern erkochte, sowie die Villa Merton in Frankfurt in der er die gastronomische Gesamtleitung hatte.
Von September 2008 bis Oktober 2012 führte er das Restaurant „La Vision“ im „Hotel im Wasserturm“ in Köln, wo er im Guide Michelin 2012 mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Im Oktober 2012 wurde er in Köln bei einem Autounfall angefahren und verletzt. Im Juli 2013 wurde das „La Vision“ auf Grund mangelnder Rendite geschlossen, als Horberth noch im Krankenstand war.
So viel zur Geschichte dieses wunderbaren Meisters unserer Zunft, hier ist sein Buch:
Hans Horberth
Kulinarische Kontraste
Das Spiel der Gegensätze
Matthaes-Verlag Stuttgart, 2011
Fotografien: Klaus Arras
312 Seiten, 1. Auflage
Hardcover – Höhe 290 mm, Breite 240 mm
ISBN: 978-3-8751-50629
€ 69,90
Das Buch eines Künstlers, ein wahres Kunstwerk der kulinarischen Literatur, mit einem gleichsam subtilen und ergreifenden Vorwort von Stefan Quante, einem der bekanntesten „kulinarischen“ Journalisten Deutschlands, untermalt von den genialen Food-Fotografien von Klaus Arras!
Nun ja, was soll man zu einem solchen Kunstwerk schreiben? Eigentlich ist bereits das meiste gesagt, beziehungsweise geschrieben……..auch bei diesem Buch hatte ich wieder mein ganz persönliches „Deja-vu“ in Form von Steinbutt & Flönz mit zweierlei vom Sellerie und Apfel, einer nennen wir es einmal umwerfenden Komposition, einem Brückenschlag zwischen dem „Kölschen“ & der „französischen Haute Cuisine“, einfach, wunderbar und wahrlich perfekt in ihrer Zusammenstellung.
Aber da gibt es noch so viel mehr beeindruckendes von Hans Horberth zu entdecken, eigentlich jagt ein Deja-vu, ein Yin und Yang, ein Gegensatz den anderen. Land-Meer, Okzident-Orient, Schwarz-Weiß, Süß-Sauer, Heiß-Kalt, Süß-Salzig und klassisch-innovativ sind die „Spielwiese“ dieses Meisters!
Juvenilferkel mit Sauerkrautperlen und Sauerkraut-Marshmallow, Saint Pierre-Filet in der Nori-Alge gegart, mit Kohlrabischaum, eingelegtem Ingwer und Litschi, gebratener Sepia mit Lakritzcreme, mariniertem Rettich und Meerrettichsauce, Seeteufelleber, Graupen süß-sauer mit zweierlei Schwertmuscheln oder seine Interpretation des Toast Hawai, Landschwein, Kirsche Mimolette, mit dem hierzulande kaum verwendeten Secreto (dem versteckten Filet) des Schweins sind nur einige der phantastischen „Yin und Yangs“ in diesem Prachtexemplar!
Fazit:
Mit den Kulinarischen Kontrasten haben Hans Horberth und der Matthaes-Verlag in 2011 ein mehr als kulinarisches Meisterwerk geschaffen! Dieses Buch sollte in keiner gut sortierten Kochbuchsammlung fehlen!
Ich liebe es!
Hallo Tom, —mal wieder– ein tolles Kochbuch, kulinarisch vorgestellt.
Herzliche Grüße
Holger
PS. Weiter so 😉
Das ist es in der Tat Holger! Und Herr Horberth ist ein ganz wunderbarer Mensch!